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„All dies nicht und selbst das nicht.“ – Tetralemma-Strukturaufstellung als Entscheidungshilfe

Autorin: Coach Eve Rennebarth

Stadt oder Land, Kind oder Karriere, Hamburg oder Berlin, Kaufen oder Mieten?


Aus der indischen Logik stammend wurde das Tool der Tetralemma-Aufstellung von Matthias Varga von Kibed und Insa Sparrer weiterentwickelt.

Es findet Anwendung, wenn die Idee, sich zwischen zwei Alternativen entscheiden zu müssen, Stress erzeugt und trotz intensiver gedanklicher Beschäftigung mit dem Thema und dem Abwägen sich ausschließender Möglichkeiten keine Handlungsfähigkeit entsteht.


Im Raum ausgelegt werden zwei Standpunkte für die benannten Alternativen:

1. Das Eine

2. Das Andere


Vom Fragenden wird zunächst die eine, dann ganz bewusst durch den räumlichen Wechsel des Standpunktes unterstützt, die andere Position wahrgenommen. Dabei geht es weniger um rationale Abwägungen. Diese wurden in der Regel bereits im Vorfeld ausführlich vorgenommen. Körperempfindungen, innere Bilder und Glaubenssätze werden benannt.


Sind die Standpunkte ganzheitlich erfasst, wird der Gegensatz des Entweder-Oder erweitert um

3. Beides

4. Keines von Beiden


Die Erweiterung des Möglichkeitsraumes um zwei logisch scheinbar nicht durchführbare Alternativen wirkt oft irritierend und gleichzeitig befreiend. Gespürt werden hier oft die dem Wunsch nach Entscheidung zugrunde liegenden Bedürfnisse. Andere Optionen dürfen gedacht werden.


Nach dem Durchschreiten der vier sich bedingenden Standpunkte lädt der fünfte Standpunkt, der außerhalb der vier im Quadrat liegenden Positionen gelegt wird, dazu ein, den Raum des Entweder-Oder, alles oder nichts, hinter sich zu lassen:


5. Dies alles nicht und auch das nicht.


Diese Position gibt Erlaubnis, neu und kreativ zu denken und die oft selbst konstruierten Begrenzungen zu überwinden.


In der Anwendung erlebe ich das Tetralemma als sehr wirksames Tool, um blockierte Entscheidungsprozesse wieder – buchstäblich - in Bewegung zu bringen durch die Integration des Körperempfindens und der Irritation des unter Stress konstruierten Problemfokus.






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